„NATURSCHULE – DORT LERNEN, WO DAS LEBEN IST“
Wir möchten an unserer Schule Gemeinschaft leben. Sie soll nicht nur Lernort sein, sondern auch Lebensort, bei dem Beziehungen auf Augenhöhe stattfinden.
Für echte und aufrichtige Beziehung untereinander braucht es Werte und Haltung. Das ist uns ein großes Anliegen. Unsere Schule ist ein Raum indem jeder so sein kann wie er ist, wir schätzen die Vielfältigkeit und respektieren die Individualität.
Die Werte unserer Schule orientieren sich an den 4 Werten von Jesper Juul, welche die Kinder ein Leben lang tragen.
Gleichwürdigkeit
Jeder von uns, egal welchen Alters und welcher Verschiedenheit, hat die gleiche Würde. Wir nehmen unsere Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle ebenso wahr und ernst wie die der anderen.
Verantwortung
Wir trauen unseren Schülern*innen zu, selbst persönliche Verantwortung zu übernehmen. Ebenso leben die Erwachsenen an unserer Schule das Übernehmen von persönlicher und sozialer Verantwortung (Empathie, Rücksicht, Respekt…) im täglichen Umgang mit den Kindern vor.
Nur so wird es den Heranwachsenden mit der Zeit möglich sein, ebenfalls selbst soziale Verantwortung zu übernehmen.
Integrität
Jeder Mensch hat seine eigene Identität mit eigenen inneren Grenzen und Bedürfnissen. Diese möchten wir achten und respektieren. Nur wenn ein Kind lernt, dass seine eigenen Grenzen geachtet werden, wird es die Grenzen anderer achten können.
Authentizität
Erst wenn du ganz du selbst bist, kannst du auch die Einmaligkeit anderer wahrnehmen und schätzen. Frei von Erwartungen und Bewertungen kann ein jeder dann einfach sich selbst sein, sich seine Fehler zugestehen, zu seinen Schwächen stehen und Verantwortung übernehmen.
Vertrauen
Diesen 5. Wert haben wir für uns als wichtige Ergänzung definiert um unser Werte-Fundament zu festigen. Das Vertrauen in die Kinder und ihre natürliche Motivation von sich aus lernen zu wollen und sich in ihrem Tempo entwickeln zu können sehen wir als besonders wichtig an.
Wir wollen an unserer Schule im täglichen Umgang und Miteinander die Gewaltfreie Kommunikation (kurz GFK) nach Marshall B. Rosenberg
anwenden. Sie soll allen Akteuren*innen an unserer Schule ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss
zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt.
Der Schulalltag wird eingerahmt von gemeinsamen Ritualen wie dem Morgenkreis, dem gemeinsame Aufräumen und dem Abschlusskreis.
In der, von den Schüler*innen geführten, Schulversammlung ist Raum für alle Themen, die für eine lebendige Gemeinschaft wichtig sind
und die im Schulalltag aufkommen. Jeder kommt zu Wort und wird gehört.
Die Drei Säulen
1) Lernen in der Natur
Wissenschaftler zeigen auf, dass das Lernen in der Natur die Leistungen beim Lesen, Schreiben, Rechnen und in den Natur- und Sozialwissenschaften steigern, sowie die Kreativität, das kritische Denken und das Problemlösen verbessern können. „Lernen in der Natur“ bedeutet für unseren Schulalltag, dass wir den Heranwachsenden die Möglichkeit bieten, zusätzlich zu unseren Innenräumen auch den Raum Natur als Arbeits- und Lernraum zu nutzen. So ist der Schulalltag eingebettet in einen gemeinsamen Start und Abschluss in der Natur. Die Schüler*innen haben jederzeit die Möglichkeit (unabhängig von Pausen), sich draußen aufzuhalten und Themen des Bildungsplans in der Natur oder mit Naturmaterialien zu be- und erarbeiten. Die Natur kann u. a. als Inspiration für literarische Auseinandersetzungen dienen, als auch zu mathematischen und physikalischen Fragestellungen führen, z. B. „Wie baue ich eine stabile Brücke über den Fluss?“.


2) Lernen im Leben
heißt, es soll bei uns möglich sein, bereits sehr früh mit der Welt außerhalb der Schule in Berührung zu kommen. Im Kontext realer Fragestellungen zu lernen, verbindet intellektuelles, praktisches, soziales und emotionales Lernen sinnvoll miteinander. So ist es uns ein wichtiges Anliegen mit der Nachbarschaft und der umliegenden Gemeinde zu kooperieren, Mentor*innen in vielen Bereichen (Betriebe, Handwerk, Soziale Einrichtungen, kulturelle Orte) zu finden und rüstige Senioren*innen miteinzubeziehen. Auf diese Weise wird ein „offener Lernraum“ entstehen, in dem die hinlänglich bekannte Trennung von Arbeit und Freizeit, Schule und Leben, Lernen und Spiel, Alt und Jung teilweise aufgehoben wird.
3) Natur des Menschen
der Mensch steht als Individuum im Mittelpunkt. Sich selbst kennenzulernen, sich zu erleben und im Miteinander zu agieren, dafür möchten wir bewusst Raum und Zeit geben. Persönlichkeitsentwicklung und Potentialentfaltung sollen daher eine wichtige Rolle einnehmen. Die Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und das dadurch entstehende Vertrauen ins Leben, bilden später die Basis für einen festen Stand in der Gesellschaft. „Lernen lernen“, nach dem Konzept von Olivia Maciejowski, „Passion meets school“, wird in unserer Schule umgesetzt werden. Die Erkenntnis, dass wirkliches Lernen erst möglich ist, wenn die emotionalen, neuronalen, mentalen, sozialen, kreativen und physischen Kompetenzen im Gleichgewicht sind, werden wir uns zu Nutze machen und bewusst die Entwicklung dieser Kompetenzen immer wieder mit in den Schulalltag einfließen lassen. Dies unterstützt auch, dass die Grundkompetenzen des Bildungsplans auf natürliche Weise Einklang in den Schulalltag finden und mit Selbstverständnis und Leichtigkeit erworben werden können.
